Ich sitze auf der Terrasse, die Kinder schlafen, endlich, der Tag war lang und laut. Ich lasse ihn Revue passieren und wäge die Anzahl der guten und weniger guten Momente gegeneinander ab. Beide gehören dazu.
Aufs Mamasein kann man sich wenig vorbereiten, man wächst mit jedem Tag, mit jeder Aufgabe und jeder Krise ein Stück weiter hinein. Eine Anleitung dafür gibt es nicht.
Die Kinder schulen uns – zusammen mit ihren Fragen und Nöten. Aber auch die schlaflosen Nächte, die Berge an Windeln, die vergessenen Schulbrote, die Termine beim Kinderarzt, aufgeschlagene Knie, verschüttete Milchbecher, Berge an Schmutzwäsche, die Vorgaben der Schule – die Liste ist endlos.
Ich merke, ich will es richtig machen und gleichzeitig liegt der Druck dieser Verantwortung an manchen Tagen schwer auf meinen Schultern. Ich kann lediglich mein Bestes geben und hoffen, dass das ausreicht.
Ich bin gerne Mama und doch trifft Zumutung die Anzahl der Aufgaben als Mama recht gut. Apropos Zumutung, wann habe ich eigentlich das letzte Mal ausgeschlafen?
Am Ende des nächsten Tages, als unser Jüngster seine müden Ärmchen um meinen Hals schlingt und sein sandiges Gesicht an meines legt, buchstabiere ich das Wort zuMUTung noch einmal und finde das kleine aber alles verändernde Wort MUT darin – Mut, so gut es geht, der Verantwortung gerecht zu werden. Mut, jeden Tag die Kraft aufzubringen, die das Mamasein von mir fordert. Mut, fünf gerade sein zu lassen. Mut, an das Beste in unseren Kindern zu glauben. Und Mut zu vertrauen, dass, wenn wir unser Bestes geben, Gott den übrigen Teil hinzuschenken wird, jeden Tag neu.