Im Wandel

Vom Brennpunkt Seelsorge zum Hoffen-Magazin

„Man sieht die Blumen welken und die Blätter fallen, aber man sieht auch Früchte reifen und neue Knospen keimen. Das Leben gehört dem Lebendigen an, und wer lebt, muss auf Wechsel gefasst sein.“

Johann Wolfgang von Goethe

 

Das ist wohl wahr. Aber waren Sie auf diesen Wechsel gefasst? Unsere Zeitschrift hat sich verändert. Wir haben uns für einen neuen Namen und ein neues Layout entschieden und ich möchte Sie an dieser Stelle gerne etwas mitnehmen in den Prozess dieses Wandels.

Zunächst sei an dieser Stelle erwähnt, dass sich unser Redaktionsteam verändert hat. Einige Mitarbeiter haben unser Team verlassen, darunter Cornelia Geister. Sie ist nach über 30 Jahren aus dem Brennpunkt-Team ausgestiegen. Wir danken ihr von Herzen für unzählige redigierte und selbst verfasste Texte, für ihr fantastisches Sprachgefühl und ihre Kompetenz, was die inhaltliche Ausrichtung betrifft.

Auch Rudolf Böhm, der viele Jahre zum Kernteam gehörte und in den letzten Jahren die Redaktionsleitung innehatte, hat die Verantwortung abgegeben. Er ist jetzt im Ruhestand, wird aber hier und da in unserem Magazin präsent sein. Seine langjährige Erfahrung als Seelsorger, sein tiefer Glaube und die Liebe zu Gottes Wort leuchten in seinen Texten auf.

So standen wir im Sommer letzten Jahres vor der Frage: Wie geht es weiter? Geht es überhaupt weiter? Jonas Großmann und ich haben entschieden, die Redaktionsleitung gemeinsam zu übernehmen und Hanna Epting, Meike Buetow und Klaus Sperr, die wir als Verstärkung für unser Team angefragt hatten, haben zu unserer Freude JA gesagt, so dass wir nun mit einem wunderbaren Team (nach wie vor ergänzt durch Birte Undeutsch und Írisz Sipos) weitermachen können. Wie schön!

Schon vor dem Wechsel stand fest, dass wir dem Brennpunkt Seelsorge ein frisches Layout und einen neuen Namen geben möchten, um die Lesefreundlichkeit zu verbessern und die inhaltliche Ausrichtung eindeutiger auf den Punkt zu bringen. Jetzt schien uns der perfekte Zeitpunkt dafür gekommen. Unzählige Namensvorschläge haben wir diskutiert, viel gelacht, oft gezweifelt und schließlich einmütig entschieden: Hoffen – Impulse für Glaube und Seelsorge.

In dem Titel stecken die Worte hoffen und offen (offen-siv ☺). Wir haben bewusst ein Verb gewählt. Wenn die Hoffnung in uns lebendig werden soll, müssen wir uns immer wieder aktiv entscheiden zu hoffen. Hoffnung ist eine unverzichtbare Haltung in der Seelsorge, ja in unserem ganzen Leben. Aber wir haben sie nicht – einmal dafür entschieden – für immer in der Tasche. Sie kann uns abhanden kommen und wie sie sich erfüllen wird, bleibt hier auf Erden offen.

Auch wir persönlich stehen in dieser Spannung. Seit fast neun Jahren lebe ich mit meiner Familie im Haus der Hoffnung in Greifswald. Auch ich muss mich tagtäglich erinnern, an der Hoffnung festzuhalten. Anfang letzten Jahres haben wir als Familie durch ein Ereignis eine dermaßen heftige Erschütterung erlebt, dass wir vorübergehend nur schwankend durchs Leben gehen konnten. Nichts war mehr wie es vorher war. Wir sind zutiefst verletzt, ohnmächtig und fassungslos zurückgeblieben. Die Abgründe menschlichen Zerbruchs lagen offen vor uns. Wie konnte unser Leben jetzt weitergehen? Wie würde sich all das in Zukunft auswirken? Wie würden wir und unsere Kinder dieses Ereignis verarbeiten, mit ihm umgehen und es ins Leben integrieren? Ich hatte viele Fragen und wenige Antworten. Was mir neben Gesprächen mit Familie, Freunden und professionellen Beratern durch diese Zeit hindurch half, war zu versuchen, meinen Blick fest auf Jesus gerichtet zu halten. Wie oft saß ich in meinem Sessel vor Kerze und Kreuz und schaute auf die Christus-Ikone, die dort steht! Wie viele Male hörte ich meine Lobpreis-Playlist rauf und runter! Die Lieder, die von Gottes Größe und von Hoffnung singen: Jesus, meine Hoffnung lebt! Mein Gott ist größer! Der Sieg gehört dir allein! Die Ewigkeit ist mein Zuhause! Du machst alles neu!

Ich selbst hatte in dieser Zeit nur wenige Worte, um zu beten. Das taten Andere für mich. Aber die Texte der Lieder halfen mir, mich an Jesus festzuklammern und meinen Blick durch den Schmerz hindurch auf ihn zu richten. So will ich mich auch heute, ein Jahr später, immer wieder entscheiden, zu hoffen und zu vertrauen, weil ich weiß, dass Jesus der Einzige ist, der die Macht hat mit seiner Auferstehungskraft alles Schreckliche zu verwandeln und Segen daraus wachsen zu lassen. Ende offen.

Diese Hoffnung ist unsere Zuflucht; sie ist für unser Leben ein sicherer und fester Anker, der uns mit dem Innersten des himmlischen Heiligtums verbindet, dem Raum hinter dem Vorhang. (Hebr 6, 18+19) Das bedeutet, dass die Hoffnung ein starkes Band ist und große Kraft hat. Sie ist ein Anker, der uns auf Erden Halt gibt und uns gleichzeitig mit dem Himmel verbindet – mit Jesus Christus, der uns vorausgegangen ist. Wow!

Darum ist HOFFEN für uns ein starker Titel. Diese Zeitschrift soll dazu dienen, Sie mit offenem und offensivem Hoffen anzustecken und Sie ermutigen, alles von Christus zu erwarten, zu erhoffen und zu empfangen. Das Magazin bleibt weiterhin ausgerichtet auf Seelsorgerinnen und Seelsorger und auf alle, die in ihrem Glauben wachsen wollen oder sich für seelsorgerliche Themen interessieren. Wir möchten umsetzen, was wir in unserer Grammatik der OJC-Gemeinschaft (Wie Gefährten leben. Basel 2013, S.  119) festgehalten haben:

„Nur Mut, Mut und Hoffnung ohne Maß. Sprecht, glaubt, lebt …“

Geben Sie die Zeitschrift gerne an Freunde weiter, bestellen Sie Exem­plare nach. Legen Sie sie in Ihrer Gemeinde aus. Nutzen Sie das Magazin für Ihre Kleingruppe. Wir freuen uns über alle Leserinnen und Leser, die uns treu bleiben und über alle, die neu dazukommen. Gottes Segen und viel Freude mit dem Hoffen-Magazin!

Hoffen-Magazin 1 / 2024: Wir danken für das Alte und feiern das Neue!
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Scharrer Elfriede
    21. März 2024 18:21

    Das finde ich prima! Gerade das Thema: „Hoffnung“ ist in unserer Zeit so wichtig. Auch ich will es neu buchstabieren und weitergeben. Das tut gut, wenn vo Euch die nötigen Impulse kommen. Ich freue mich schon!! Bleibt beschenkt und gesegnet

    Antworten

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