Alles zu viel

…zu gut kenne ich dieses diffuse Gefühl, dass mir die Dinge über den Kopf wachsen, mir wie ein großes Wirrwarr erscheinen oder sich die Aufgaben wie ein Berg vor mir auftürmen und mir die Sicht auf die Schönheit rauben, die nach wie vor um mich herum ist. Dann fällt es mir schwer, meine Gaben und Möglichkeiten zu sehen oder gar damit zu rechnen, dass Gott mir alles schenken möchte, was nötig ist, um die nächsten Schritte zu gehen.

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Editorial

Gott freut sich an dir

„Ach Mama, mir ist gerade alles zu viel!“, platzt meine inzwischen volljährige Tochter heraus. Geht mir genauso, denke ich. Denn zu gut kenne ich dieses diffuse Gefühl, dass mir die Dinge über den Kopf wachsen, mir wie ein großes Wirrwarr erscheinen oder sich die Aufgaben wie ein Berg vor mir auftürmen und mir die Sicht auf die Schönheit rauben, die nach wie vor um mich herum ist. Dann fällt es mir schwer, meine Gaben und Möglichkeiten zu sehen oder gar damit zu rechnen, dass Gott mir alles schenken möchte, was nötig ist, um die nächsten Schritte zu gehen.

Ich bin wohl nicht allein mit diesem Empfinden, denn wie oft habe ich in Gesprächen schon gehört: „Im Moment ist mir einfach alles zu viel.“ – „Das Leben ist gerade so voll.“

Ja, so ist es. Oder scheint es nur so zu sein? Wie gehen wir damit um? Welche Möglichkeiten zu handeln bieten sich uns? In dieser Ausgabe lassen wir Menschen zu Wort kommen, die mit uns auf das „Zuviel“ ihres eigenen Lebens blicken. Wir gehen der Frage nach, auf welche Stimmen wir hören und wie Selbstleitung und neue Erfahrungen mit Jesus uns dabei helfen können, gute Entscheidungen zu treffen. Wie können wir der Stille wieder mehr Raum geben, um hörfähig zu werden, und so, wie Jesus, neu aus der Beziehung zum Vater leben?

Vor kurzem las ich in einem Buch von Peter Scazerro: „Bevor Jesus irgendetwas in der Öffentlichkeit tut, sorgt er für eines: Er vergewissert sich, dass der Vater ihn liebt.“ In der Taufe spricht Gott ihm zu: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Freude (Lk 3,22). Ich wünsche uns allen die Erfahrung, dass wir in den Fragen rund um das „Zuviel“ nicht nur auf das Tun und Lassen schauen, sondern dass uns bewusst wird, wer wir sind: geliebte Söhne und Töchter des Vaters. Gott hat Freude an dir und mir. Aus dieser Wurzel wächst Leben, egal, welche Berge sich gerade vor uns auftürmen.

Wenn dir das Lesen der Texte zu viel ist, blättere doch einfach weiter auf Seite 20. Komm zur Ruhe. Gott ist da und du bist da. Das genügt.

An dieser Stelle möchten wir uns für die vielen Rückmeldungen zum ersten Hoffen-Magazin bedanken. Wir freuen uns, dass ihr euch so offen auf die Veränderungen eingelassen habt. Ihr habt uns damit sehr ermutigt! Danke!


Artikel aus diesem Heft

Mittendrin

Die Autorin beschreibt die ambivalente Natur von Sorge, die belastend und fürsorglich ist, und findet Trost und Hoffnung in Jesus.
Anonym
zusammengekauerte Person, das Gesicht auf die Knie gelegt in schwarz-weiß

Stille

Über die Bedeutung der Stille für inneren Frieden, Gelassenheit und die Begegnung mit Gott – eine Einladung zum bewussten Innehalten.
Stilles Wasser im dichten grauen Nebel

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